Luise Friederike, die Gemahlin des mecklenburgischen Herzogs Friedrich des Frommen (1717-1785), ist bislang von der Forschung kaum beachtet worden. Dabei ist sie als typische Vertreterin ihrer Zeit besonders geeignet, unser Verstandnis fur die materielle Hofkultur des 18. Jahrhunderts zu fordern. Uber die Rekonstruktion ihrer Finanzverhaltnisse wird der Alltag am Ludwigsluster Hof und das Selbstverstandnis seiner Bewohner erfahrbar. So wird aufgezeigt, dass die Gestaltungsspielraume einer furstlichen Frau grundsatzlich mit der Hohe ihrer frei verfugbaren Mittel zunahmen: Geld zu haben, es nach eigenem Gutdunken ausgeben zu konnen, bedeutete einen Zuwachs an Selbstbestimmung.