Die Filme Marguerite Duras' sind eigentümlich verstörend - karg in der Bildsprache, mitunter beharrlich in der Artikulationsweise. Ihre ästhetischen Antworten auf soziale und politische Fragen des 20. Jahrhunderts sind heillos. "Was restlos übrigbleibt" ist eine umfassende Werkmonografie, die dieser Verzahnung Rechnung trägt. In Kontakt mit Fragmenten von Maurice Blanchot wird in deskriptiven Analysen das dichte Geflecht an Filmen und literarischen Texten vorgestellt. Es wird hinsichtlich der Möglichkeiten diskutiert, mit Stille, Leere, Langsamkeit, mit dem Einsatz von Barrieren, Klüften oder Entfärbung von Dingen zu sprechen, die sich nicht zeigen oder zeigen lassen, die wir dennoch sehen können. Mit weitgehend neutralen Bildern, Bildern, die weder hervorstechen noch zuordenbar sein wollen, gelang es Duras, sowohl Übersehenes in den Blick zu rücken als auch extreme Erfahrung zu thematisieren.